GreenHouse

Die Vision vom weltweit energieeffizientesten Studierendenheim für 300 internationale Studierende wurde mit dem GreenHouse in Aspern verwirklicht. Drei miteinander verbundene Häuser stehen für die Energie der Sonne, des Winds und der Erde. 

OHW - Erlebnis

Neben den vielen Gemeinschaftseinrichtungen wie Musikzimmer, Fitnessraum, Terrasse oder Meditationsraum wird eine Wohneinheit gezeigt. Dazu gibt es Infos über die energietechnischen Besonderheiten des Hauses. 

Drei Heimträgerorganisationen, von denen einer der Errichter ist, haben sich zusammengefunden, um in der Seestadt Aspern eines der modernsten Studentenheime weltweit zu bauen. Das GreenHouse ist ein energieeffizientes Gebäude nach neuesten technologischen Standards. Eine große Photovoltaikanlage produziert über den Eigenbedarf hinaus Strom, durch einen Batteriespeicher ist die Stromversorgung stets gesichert.
Neben Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein waren den Betreibern auch Barrierefreiheit und Internationalität ein Anliegen. Die Wohnformen sind vielfältig und erstrecken sich vom Einzelzimmer bis zu stockwerkübergreifenden Wohngemeinschaften.
Die drei Gebäude stehen für Sonnenenergie, Windenergie und Geothermie, folglich sind die Fassaden entsprechend in gelb-grün-weiß, blau-weiß beziehungsweise in Brauntönen gehalten. Die Häuser beherbergen insgesamt 313 Wohneinheiten und sind durch einen Innenhof verbunden, der die Kommunikation der Bewohner fördert.
In den hochwärmegedämmten Zimmern sind Sensoren eingebaut, die den CO2-Gehalt der Luft messen. Die Sensoren geben diese Information an die Lüftungsanlage weiter, die die Frischluftzufuhr regelt.
Im Gebäude gibt es zwei energieoptimierte Rotationswärmetauscher, die 85% der Wärme sowie die notwendige Luftfeuchtigkeit im gesamten Haus zurückgewinnen.
Alle Aufzüge arbeiten mit sogenannter Bremsrückgewinnungsenergie und kommen ohne Öl und Maschinenraum aus.
Die Dachfläche wird zur Gewinnung von Sonnenenergie mit Photovoltaik genutzt, die installierte Leistung beträgt 244 Kilowatt Peak (kWp). Die daraus produzierte Energie wird wiederum vorrangig im Haus verbraucht.
Ein Batteriespeicher, der mittels überschüssiger Elektrizität geladen wird, erhöht den Anteil an selbst produzierter Energie im Stromverbrauch des Wohnheims.
Alle Geräte, von Mikrowellenherden über Dunstabzugshauben und Lüftungsventilatoren bis zu Wasser- und Heizungspumpen wurden einzeln vor dem Kauf getestet - nur hochenergieeffiziente Geräte im Regelfall ohne "Standby"-Energieverbrauch wurden zugelassen.
Heizungs- und Warmwasserleitungen im Haus sind über das übliche Maß hinaus gedämmt. Eine lichtoptimierte Architektur und energiesparende LED-Lampen mit Bewegungsmeldern und Helligkeitsreglern reduzieren den Lichtenergieaufwand auf ein Minimum.
Energienutzung und CO2-Emissionen werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der Seestadt Aspern von "Aspern Smart City Research" evaluiert.

Mehr Infos zum innovativen Energiekonzept findet ihr auch auf der Energy!ahead-App – Wiens Energieprojekten auf der Spur.

© Text: WBV-GPA , Fotos: Dieter Henkel

AkteurInnen

ArchitektInnen: aap Architekten
Bauherrschaft: ÖJAB, OeAD-WV GmbH, WBV GPA
IngenieurkonsulentInnen: Harrer+Harrer
LandschaftsarchitektInnen: PlanSinn
Bauphysik: Schöberl & Pöll GmbH
Das Studierendenheim wurde mit Wohnbaufördermitteln der Stadt Wien errichtet.

 

Adresse:

1220, Sonnenallee 41

Öffnungszeiten:

Sa 10 - 17 Uhr

Erreichbarkeit:

U2, Seestadt

Baujahr:

2015

Auszeichnungen:

ÖGNB GOLD-Auszeichnung der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen im Jahr 2016 
klimaaktiv GOLD-Auszeichnung der ÖGUT Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik GmbH im Jahr 2016
Zertifikat "PassivhausPlus-Standard" im Jahr 2016

Links:

aap.architekten
WBV-GPA
www.oead.at
ÖJAB – Österreichische JungArbeiterBewegung
www.energie.wien.gv.at
Nachhaltig Wirtschaften